Nocturnes

L. 91, CD98

Claude Debussy vollendete seine dreisätzige Orchestersuite „Nocturnes“ im Jahr 1899. Er erklärte, sein Werk beziehe sich nicht auf Frédéric Chopins „Nocturnes“ für Klavier, sondern auf die gleichnamigen Gemälde des amerikanischen Künstlers James Whistler: „Der Titel soll nicht die übliche Form der ‚Nocturne‘ bezeichnen, sondern vielmehr all die verschiedenen Eindrücke und die besonderen Lichteffekte, die das Wort nahelegt.“ Der erste Satz, „Nuages“ („Wolken“), kontrastiert leise wechselnde Akkordfolgen für Streicher und Holzbläser mit einer schwermütig wiederholten Vier-Noten-Figur, gespielt vom Englischhorn; die Idee dazu kam Debussy, als er an einem bedeckten Tag auf einer Seine-Brücke in Paris stand. In der brillanten Klangwelt von „Fêtes“ („Feste“) nähert sich eine Militärkapelle, dargestellt von den Blechbläsern, aus der Ferne und zieht in einem Feuerwerk voller orchestraler Farben vorbei. Schließlich folgt „Sirènes“ („Sirenen“), wo ein wortloser Frauenchor den verführerischen Gesang der Vogelfrauen aus der griechischen Mythologie andeutet, während das Orchester das umgebende mondbeschienene Meer darstellt.