Violinsonate Nr. 5 in F‑Dur

Op. 24 · “Frühlingssonate”

In der klassischen Periode und auch danach wurde das, was wir heute als Violinsonaten bezeichnen, tatsächlich als Klaviersonaten mit Violinbegleitung veröffentlicht. Einige der Sonaten von Franz Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart passen mehr oder weniger auf diese Beschreibung. Ludwig van Beethovens demokratische Haltung dagegen spiegelte sich auch in seiner Einstellung zur Kammermusik wider: Jedes Instrument muss das Erste unter Gleichen sein. Die „Violinensonate“ aus Op. 24 ist ein gutes Beispiel dafür. Die Geige beginnt mit einer schönen, langatmigen Melodie, und erst danach kann das Klavier sie für sich beanspruchen und in neue Richtungen führen. Die Sonate erschien 1801, also nach Beethovens Tod im Jahr 1827, und erhielt den Spitznamen „Frühling“. Spitznamen in der klassischen Musik sind nicht immer hilfreich, doch in diesem Fall passt es perfekt. Der erste Satz ist fröhlich und raumgreifend, seine großzügige Lyrik ist voller Verheißungen des jungen Lebens. Das noch entspanntere Adagio hat etwas von der Atmosphäre der „Szene am Bach“ aus der „Pastorale“, während das verspielte Scherzo und das liedhafte Finale Beethoven auch in seiner am wenigsten beschwerlichen Form zeigen. Die himmelhochjauchzende „Eroica-Sinfonie“ scheint jedenfalls Welten entfernt zu sein.

Ähnliche Werke

Wähle ein Land oder eine Region aus

Afrika, Naher Osten und Indien

Asien/Pazifik

Europa

Lateinamerika und Karibik

USA und Kanada