Klavierkonzert Nr. 5 in Es‑Dur

Op. 73 · “Emperor”

Ludwig van Beethovens „Klavierkonzert Nr. 5“ war das letzte seiner Konzerte. Es wurde in den ersten Monaten des Jahres 1809 komponiert, kurz bevor der Einmarsch von Napoleons Armee das Leben in Wien durcheinanderbrachte und Beethovens Mäzen, Erzherzog Rudolph, die Stadt verlassen hatte. Den in englischsprachigen Ländern gebräuchlichen Spitznamen „Emperor“ („Kaiser“) hätte der Komponist zutiefst missbilligt, obwohl er eher auf die edle Erhabenheit der Musik als auf eine Verbindung zu Napoleon bezogen war. Die Tonart des als Kaiserkonzert bekannten Stücks ist Es‑Dur, dieselbe wie bei der ähnlich majestätischen „Dritten Sinfonie“ (1802-04). Wie auch beim „Vierten Klavierkonzert“ ist die Eröffnung auffallend originell: Imposante Akkorde führen dreimal zu kadenzartigen Ausschmückungen, ähnlich wie bei ausgeschriebenen Präludien, die den Solist:innen das Aufwärmen ermöglichen sollen. Der Hauptteil des ersten Satzes, des längsten aller Klavierkonzerte Beethovens, enthält so viele kunstvolle Passagen, dass eine vollständige traditionelle Kadenz überflüssig ist. Der langsame Satz in der entlegenen Tonart H‑Dur ist sanft lyrisch und verfolgt einen eher dekorativen Ansatz. Am Ende des Satzes wird das Thema des Finales in einem langsamen Tempo vorweggenommen, bevor das abschließende Rondo nahtlos einsetzt. Dieses ungestüme Finale ist wie so vieles in diesem Konzert auf einem einfachen thematischen Grundelement aufgebaut – in diesem Fall ein rhythmisch lebhaftes Arpeggio – und Beethoven nimmt uns auf eine raffinierte harmonische Reise mit, weg von der Ausgangstonart und wieder zurück.

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