Tristan und Isolde

WWV90

Ein einsames Schiff trägt einen pflichtbewussten Ritter und eine unfreiwillige Braut über die dunkle See. Tristan bringt Prinzessin Isolde zu ihrer Heirat mit König Marke von Cornwall. Doch beide haben eine eigene Geschichte, und in den Tiefen der Verzweiflung entdecken sie eine Leidenschaft, die stärker ist als Ehre, gesellschaftliche Konventionen und sogar das Leben selbst. „Da ich nun aber doch im Leben nie das eigentliche Glück der Liebe genossen habe, so will ich diesem schönsten aller Träume noch ein Denkmal setzen, in dem vom Anfang bis zum Ende diese Liebe sich einmal so recht sättigen soll“, sagte Richard Wagner. Und genau dies tat er mit seiner opernhaften Nacherzählung des alten Artusromans „Tristan und Isolde“ (1865). Dabei machte er sich die Philosophie Arthur Schopenhauers zu eigen und definierte den Klang westlicher Musik praktisch neu. Das Vorspiel beginnt mit einer stillen, wortlosen Frage und einer unaufgelösten Antwort, dem sogenannten „Tristan-Akkord“. Im Laufe des epischen Werks erleben die Liebenden in drei Aufzügen sowohl ungeahnte Ekstase als auch unvorstellbares Leid. Ein Gefühl grenzenloser Sehnsucht durchdringt jede Note, um erst im transzendenten finalen Liebestod aufgelöst zu werden. „Tristan und Isolde“ ist von großem Einfluss, von intensiver Schönheit und stellt tiefgreifende (und immer noch gefährliche) Fragen über die zerstörerische Kraft einer grenzenlosen Liebe. „Tristan und Isolde“ ist beunruhigend und bewegend zugleich. Viele Hörer:innen finden, dass das Werk tief in ihr Unterbewusstsein eindringt – unauslöschlich, berauschend und unmöglich zu ignorieren.

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