- WIR EMPFEHLEN
- 2023 · 4 Titel · 58 Min.
Sinfonie Nr. 2 in e‑Moll
Op. 27
Sergei Rachmaninows „Sinfonie Nr. 2“ ist Inbegriff der romantischen Sinfonie: Sie begeistert mit leidenschaftlichen Melodien und reichen orchestralen Texturen. Das Werk wurde 1906-07 geschrieben und bedeutete für den Komponisten eine Rückkehr zur Form. Seine „Sinfonie Nr. 1“ war bei ihrer Uraufführung 1897 von der Kritik verrissen worden und der Komponist fiel in eine tiefe Depression. Nach langer Genesung wandte er sich schließlich wieder der Komposition großer Orchesterwerke zu – und die „Sinfonie Nr. 2“ wurde zu einem seiner erfolgreichsten Werke. Viele der Melodien stammen aus dem „Dies Irae“-Gesang, der ebenfalls in der „Symphonie fantastique“ von Hector Berlioz zu hören ist. Das Werk beginnt mit einem langsamen, choralen Thema in den tiefen Streichern, das zu einem intensiven, dramatischen Hauptteil führt. Der zweite Satz ist ein schnelles Scherzo. Zu Beginn spielen die Hörner das „Dies Irae“, das sich schnell in ein energisches, rhythmisches Motiv verwandelt. Diese losgelösten Figuren werden durch eine weitere reichhaltige, lyrische Melodie der Streicher ausgeglichen. Der langsame dritte Satz wird von einem ausdrucksstarken Klarinettensolo bestimmt. Das Finale beginnt mit einem gewaltigen Orchesterausbruch voller Energie und Leidenschaft. Es überwiegen Tanzrhythmen, mit gelegentlichen Referenzen an die besinnlicheren vorangegangenen Sätze, bevor sich das Werk zu einem belebenden Höhepunkt steigert. Der enorme Umfang der Sinfonie – sie dauert über eine Stunde – veranlasste einige Dirigent:innen, die Partitur zu kürzen. Frühe Aufnahmen enthalten oft solche Fassungen, während moderne Aufnahmen in der Regel das gesamte Werk präsentieren.