Für Debussy waren Erinnerungen wertvoller als der Charme des Realen – so hielt er die Vorstellung des Meeres in all seiner wüsten Naturgewalt ein Leben lang in Ehren. Dennoch beendete er 1905 die Arbeiten zu dieser historisch einmaligen Vertonung des Meeres. Seine Annäherung an Wind und Wellen, Ebbe und Flut, schäumende Buchten und ruhende Strände war jedoch keine naive Imitation von Geräuschen, vielmehr wollte Debussy die Natur kontrastieren, ihr kompositorisch antworten. Emmanuel Krivine und das französische Nationalorchester formulieren diesen Dialog mit ungestümer Leidenschaft.