Er war einer der ersten afroamerikanischen klassischen Komponisten von Weltrang: George Walker, dessen Werk vor unbändiger Energie vibriert und unmissverständlich in der Gegenwart wurzelt. Das zeigt sich nicht zuletzt in seinem Epitaph – der posthum uraufgeführten „Sinfonie Nr. 5 ‚Visions‘“, in der Walker das Massaker an der Emanuel African Methodist Episcopal Church in Charleston aus dem Jahr 2015 reflektiert: schockartig und wütend, doch keineswegs verzagt, sondern als kraftvolle Vision für eine bessere Zukunft – was das Orchester aus Seattle unter Thomas Dausgaard eindrucksvoll vermittelt.