Das französische Quatuor Ébène kann auf zahlreiche Auszeichnungen zurückblicken – diese Zusammenstellung von abwechslungsreicher Musik zeigt deutlich auf, warum das so ist. Das Ensemble zeigt sich variantensicher, geht bis an die Grenzen von Kammermusik, spielt fantasievoll und mit profunder Kenntnis. Hier ist es die Dunkelheit, die als Kulisse dient: Das letzte Stück ist Arnold Schönbergs Überführung von Richard Dehmels Gedicht „Verklärte Nacht“ in ein herrliches spätromantisches Streichsextett. Diese Geschichte von Liebe, Verständnis und Hoffnung wird von den Ébènes und zwei Stargästen (dem Cellisten Nicolas Altstaedt und dem Bratschisten Antoine Tamestit) mit viel Feingefühl gespielt. „Ainsi la Nuit“ des französischen Komponisten Henri Dutilleux, ein Streichquartett, auf das er sehr stolz war und das längst ein Klassiker ist, ist ebenfalls ein Highlight. Dazwischen verwebt „Night Bridge“, eine Eigenkomposition von Raphaël Merlin, Cellist der Formation, Jazz- und Popsongs zu einer rasanten Klangabfolge.