Triptyque

Die Kombination von Klassik und Jazz kommt häufig vor. Dass dabei, wie auf diesem Album, Johann Sebastian Bach den Ausgangspunkt bildet, ist schon seltener. Wir hören einmal den belgischen Oboisten Marcel Ponseele, einen Veteranen der Alten Musik, selbst Instrumentenbauer und Gründungsmitglied des Ensembles Il Gardellino. Sparringpartner in dieser fesselnden Zusammenarbeit ist der Jazztrompeter Jean-Paul Estiévenart. Ihr „Triptyque“ ist vom Konzept eines Gemäldes in der Musik inspiriert und erkundet drei auf Bach basierende „Tafeln“ aus Klassik- und Jazz-Perspektive. Dabei bewegen sich die beiden vom Elend der Welt, das sich in Estiévenarts „Improvisation on B-A-C-H“ und der „Sinfonia“ aus Bachs Kantate „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“ manifestiert, hin zu einem Zustand der spirituellen Erleuchtung, gekrönt von einer mitreißenden Bearbeitung des Chorals aus der Kantate „Mit Fried und Freud ich fahr dahin“. Weitere Stationen der Reise: Estiévenarts nachdenkliche „Transition“ und seine intensiv schöne Interpretation des „Adagio“ aus Bachs „Harpsichord Concerto No. 1 in D Minor, BWV 1052“. Ein Album, das von Unterschieden lebt – und doch Gemeinsamkeiten aufzeigt.