Berlioz: Les Nuits d'été, Op. 7 - Harold en Italie, Op. 16

Die bemerkenswerte stimmliche Bandbreite des amerikanischen „Baritenors“ Michael Spyres – er kann sowohl Bariton als auch Tenor singen – wird in seiner Darbietung von Hector Berlioz’ Kunstlieder-Zyklus „Les Nuits d’été“, für den der Komponist eigentlich eine Mischung aus verschiedenen Sängern vorgesehen hatte, auf eindrucksvolle Weise deutlich. Spyres interpretiert alle sechs Lieder in ihren Originaltonarten, erklimmt in seiner süßlichen Interpretation der eröffnenden „Villanelle“ höchste Höhen, während er für das melancholische „Sur les lagunes“ ganz in die Tiefe geht. Spyres’ Gespür für Text und Atmosphäre führt zu äußerst beeindruckenden Leistungen. Auch die Zusammenstellung auf diesem Album ist beachtlich: Es folgt Berlioz’ sinfonisches Bratschenspektakel „Harold en Italie“ – die Auftragsarbeit für Niccolò Paganini und seine Stradivarius-Bratsche kommt mit dem hervorragenden Timothy Ridout als Solist. Das Orchestre Philharmonique de Strasbourg malt unter der Leitung von John Nelson Berlioz’ von Lord Byron inspirierte Bilder lebhaft aus.