Die „Französischen Suiten“ – eine Bezeichnung, die nicht von Johann Sebastian Bach stammt – sind nicht besonders französisch, aber sie waren modisch aktuell, als sie in den frühen bis mittleren 1720er-Jahren komponiert wurden. Mahan Esfahani spielt die Stärken ihrer damals populären Leichtigkeit und Anmut aus und findet eine unendliche Vielfalt in den kurzen Tänzen, aus denen sich die sechs Suiten zusammensetzen. Seine Aufführung steht ganz im Zeichen der Intimität. Tatsächlich besteht die größte Innovation hier in der Verwendung eines Clavichords, dem kleinsten und lieblichsten Mitglied der Tastenfamilie, mit einem extrem empfindlichen Anschlag. So spielt Esfahani die Musik gerne zu Hause, und dank der intensiven Nahaufnahme, die den flüsternden Klang des Instruments einfängt, haben wir das Gefühl, direkt dabei zu sein. Als Kontrast dazu spielt er drei Suiten auf einem Cembalo, wobei die Allemande aus der „Französischen Suite Nr. 4“ wunderbar von der zusätzlichen Resonanz profitiert. Das Album enthält auch einige der weniger bekannten, aber nicht minder bezaubernden Suiten von Bach.