Seit den 1990er-Jahren macht Deborah Cheetham Fraillon als Komponistin und Sängerin gleichermaßen das Erbe der australischen First Nations erlebbar. Im Alter von nur drei Wochen ihrer Mutter entrissen, fand sie später zur Musik und förderte zudem die Stimmen ihrer Community – etwa mit dem Projekt „Short Black Opera“, das sich der Unterstützung von Künstler:innen der First Nations und der entsprechenden Jugendarbeit verschrieben hat. Das vorliegende Album zeigt besonders eindrücklich ihre Fähigkeit zum Brückenschlag zwischen den Kulturen. Ihre Komposition „Earth“, die hier als Erstaufnahme zu hören ist, lässt sich als Reaktion oder sogar als Ergänzung zum ersten Werk dieser Veröffentlichung sehen: In Gustav Holsts spätromantischer Orchestersuite „Die Planeten“ findet die Erde schließlich keine Erwähnung.