1729 ließ sich Pietro Antonio Locatelli in Amsterdam nieder. Dabei suchte er weniger Ruhm als Selbstbestimmung: Der Komponist, Violinist und Lehrer wollte weg vom Hof, hin zu einer freien Stadt mit bürgerlichem Musikleben. Entsprechend geringer fiel hier sein Pensum aus. Dass Fabio Biondi und Europa Galante sich jetzt dieser Epoche in der Laufbahn des Barockkomponisten widmen, ist ein ausgesprochener Glücksfall: Die sechs „Introduttioni teatrali“ sind muntere sinfonische Einleitungen im Grenzbereich zwischen Concerto grosso und Ouvertüre, klar strukturiert, aber gleichzeitig voller Überraschungen. Die Musiker:innen widmen sich ihnen mit einem wachen Ohr und fangen die Dynamik der Musik ein, agieren dabei jedoch immer elegant unaufgeregt.