Joe Hisaishi Conducts

Unter der Leitung des Komponisten Joe Hisaishi dient dieses kraftvolle Programm als eindringliche Erinnerung an zwei große Gewaltakte, die sich die Menschheit selbst zugefügt hat. Hisaishi – bekannt für seine Filmmusik für Studio Ghibli – präsentiert seine eigene filmische Antwort auf „die Angst und das Chaos“, die am 11. September entfesselt wurden. „The End of the World“ entfaltet sich als fantasievolle Suite zwischen orchestraler Wucht, klagenden Solostimmen, jazzigen Fragmenten und einem ergreifenden Sopransolo – gesungen von Ella Taylor, mit Texten von Hisaishis Tochter Mai. Die Vertonung des gleichnamigen Songs, der in den 1960er-Jahren durch Skeeter Davis berühmt wurde, setzt einen gespenstischen Schlusspunkt. Der pulsierende vierte Satz, „Beyond the World“, scheint direkt von den Klanglandschaften in Steve Reichs „The Desert Music“ inspiriert zu sein – dem Werk, das dieses Album eröffnet. Reichs Kantate, in der Gedichte des US-amerikanischen Dichters William Carlos Williams vertont werden, ist eine Reaktion auf Atomwaffentests in New Mexico. Zugleich verweist sie auf den Abwurf ähnlicher Bomben auf Hiroshima und Nagasaki im Jahr 1945 – ein Ereignis, das 120.000 Menschen sofort das Leben kostete und in den folgenden Jahren viele tausend weitere Opfer forderte. Die Musik ist unerbittlich, vielschichtig instrumentiert und zählt zu Reichs eindrucksvollsten Werken. Hisaishi dirigiert eine spannungsgeladene Interpretation, die Reichs Vision viel Raum zur Entfaltung lässt.