Alexander Skrjabin

Biografie

Komponierte Alexander Skrjabin zunächst in einem von Fryderyk Chopin beeinflussten Stil, entwickelte er im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts eine fortschrittlichere Musiksprache, die bis heute von Musiker:innen und Komponist:innen geschätzt wird. Geboren in Moskau am 25. Dezember 1871 – nach dem julianischen Kalender, der zu seinen Lebzeiten in Russland galt –, wuchs Skrjabin in einer Epoche auf, in der alternative Philosophien und Religionen wie die Theosophie und der Symbolismus aufblühten. In vielen dieser Ideologien wurde der Musik vor allen anderen Künsten die Fähigkeit zugesprochen, ihr Publikum spirituell zu verändern. Schließlich sah er sich – wie viele seiner Philosophen- und Musikerkolleg:innen – als eine Art musikalischer Messias, dessen Aufgabe es war, die Menschheit mit einem ultimativen Meisterwerk, dem „Mysterium“, zu erlösen. Dieses Ziel erreichte er nie und er starb 1915 an einer Blutvergiftung. Er hinterließ ein Vermächtnis von Werken, die von seinem Glauben inspiriert waren, vor allem mehrere Sinfonien, darunter die Nr. 3, „Le divin poème“ (1904), und Klavierwerke in verschiedenen Genres, darunter zehn Sonaten. Dazu gehören die spätromantische Klaviersonate Nr. 3 in fis‑Moll (1898) und die letzte, weltentrückte und harmonisch anspruchsvolle Trilogie, die im Sommer 1913 vollendet wurde.