John Dowland

John Dowland, der größte englische Komponist von Lautenmusik und Lautenliedern, war in ganz Europa bekannt. Geboren um 1563, wurde er wohl zum berühmtesten Lautenisten seiner Zeit, konnte sich aber – vielleicht wegen seines unbeständigen Charakters und seines angeblichen Katholizismus’ – bis 1612 keine Stellung am englischen Hof sichern. So verbrachte er einen Großteil seiner Karriere als reisender Virtuose in Frankreich, Deutschland und Dänemark. Während seine etwa 100 Lautensoli unveröffentlicht blieben, druckte Dowland zwischen 1597 und 1612 vier Liedersammlungen. „The first Booke of Songes“ (1597) erregte Aufsehen, wurde fünfmal nachgedruckt und entfachte eine Begeisterung für Lautenlieder. Dowlands spätere Musik ist von tiefer Melancholie – einem wesentlichen jakobinischen Charakterzug – geprägt, wie seine Pavane „Semper Dowland, Semper Dolens“ („Dowland, der ewig Traurige“) beweist. Doch es waren vor allem seine „Lachrimae or Seven Teares“ (1604), die Dowland seinen größten Ruhm einbrachten – eine bemerkenswerte Folge von „sieben leidenschaftlichen Pavanen“ für Laute und fünf Gamben, die alle auf demselben vierstimmigen absteigenden Thema basieren und bis heute Musiker:innen inspirieren. Dowland starb 1626 – zu diesem Zeitpunkt war ihm auch in England die Anerkennung zuteilgeworden, die er bereits seit Langem im Ausland genoss.