The Blue Hour

Tibetische Buddhisten meditieren oft über das Bardo, einen Übergangszustand zwischen Leben, Tod und Wiedergeburt. Dieses Schwebegefühl zwischen Ende und Neuanfang zieht sich durch den Liederzyklus „The Blue Hour“. Rachel Grimes, Angelica Negron, Shara Nova, Caroline Shaw und Sarah Kirkland Snider schrieben den Zyklus aus 40 Liedern gemeinsam für die Singer-Songwriterin Nova und A Far Cry, das in Boston ansässige, selbst dirigierte Kammerorchester. Der Text der Werke stammt aus „On Earth“, einem langen Gedicht von Carolyn Forché, das die Gedanken einer sterbenden Frau schildert, um echte Gefühle vollumfänglicher Empathie zu wecken. Die Miniatursätze enthalten gefühlvolle Balladen, Anklänge an Johann Sebastian Bach und Hildegard von Bingen (in Caroline Shaws hypnotisierendem „Firmament“), eindringliche Klagen und Beschwörungen, opernhafte Kadenzen und vieles mehr, wobei sich das Ganze am Ende als größer erweist als die Summe aller Stücke.