Das „Lied der Nacht“, wie Gustav Mahlers 1908 uraufgeführte „7. Sinfonie“ bisweilen genannt wird, ist seit jeher eine seiner rätselhaftesten und herausforderndsten Partituren. Traumlandschaften finden sich da, die mitunter ins Groteske kippen und in einem schmetternden Finale in C‑Dur münden. Vorliegende Aufnahmen entstanden im Mai und Juni 2024 im Washingtoner Kennedy Center; sie zeigen, wie das National Symphony Orchestra unter Gianandrea Noseda aus der Sinfonie eine energiereiche nächtliche Reise formt. Die Ambivalenz des Grosswerks wird dabei in einen selbstbewussten, spektakulär leuchtenden Glanz übersetzt.