Erik Satie

Biografie

Erik Satie gilt als einer der innovativsten französischen Komponisten der Jahrhundertwende und als eine der bedeutendsten Figuren der Avantgarde-Musik. Der 1866 in der Normandie geborene Satie wurde 1882 aufgrund seiner mangelhaften Leistung vom renommierten Pariser Konservatorium ausgewiesen und begann im Alter von 18 Jahren mit der Komposition der kurzen, aber schillernden Klaviersuiten, die ihn später berühmt werden ließen. Trotz der Genialität dieser Werke – sie verbanden Motive aus dem französischen Cabaret mit Formen aus der traditionellen Kirchenmusik – stand Satie im Schatten seiner Pariser Zeitgenossen Claude Debussy und Maurice Ravel. Heute ist Saties Klavierstück „Gymnopédie Nr. 1“ aus dem Jahr 1888 ein häufiger Gast auf Soundtracks und Chill-out-Playlists. Es erweckt bisweilen den falschen Eindruck, Montmartres beliebter Exzentriker sei ein One-Hit-Wonder gewesen. Doch Saties Schaffen in den 1910er- und 1920er-Jahren zeugt von einer breiteren, protestreichen Kreativkraft, die ihn zu einem Helden für nachfolgende Generationen von Komponist:innen machte. Werke wie seine mystische, von Platon inspirierte Kantate „Socrate“ und sein futuristisches Ballett „Parade“ (eine Zusammenarbeit mit Jean Cocteau und Pablo Picasso) waren Vorboten späterer experimenteller Musikbewegungen. Seine sich in Schleifen bewegende „Musique d’ameublement“, auf Deutsch „Möbelmusik“, war für das Hören im Hintergrund gedacht. John Cages Schule der Unschärfe, moderne Neoklassik, Minimalismus und sogar Ambient und New-Age-Musik lassen sich von diesen Werken ableiten.

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