Tuba
Über die Tuba
Am tiefsten Ende der Blechbläserfamilie steht die Tuba, ein agiler Riese. Die Tuba ist ein relativ junges Instrument, das etwa 200 Jahre nach der Entwicklung der übrigen Blechblasinstrumente erfunden wurde. Es gibt jedoch weit entfernte Vorläufer in der Geschichte, vor allem die Serpent, die auf das 16. Jahrhundert zurückgeht. Die Tuba wird in der Populärkultur oft als lustiges Instrument angesehen, denn Komponist:innen setzten ihr sehr tiefes Register bisweilen zu komödiantischen Zwecken ein. Häufiger jedoch wird sie verwendet, um der Musik Kraft und Gewicht zu verleihen, und manchmal übernimmt sie sogar tragende Melodien. Hector Berlioz schrieb offensichtlich gerne für die Tuba: So lässt er in seiner „Symphonie fantastique“ auf dem Höhepunkt des Stücks zwei Tuben unisono erklingen, um die Klageliedmelodie „Dies irae“ zu intonieren. Komponist:innen des 20. Jahrhunderts setzten die Tuba häufig mit dem Ziel ein, eine klangliche Tiefenwirkung zu erzielen oder mit ausdrucksstarken Bässen eine solide Grundlage zu schaffen, um den Rest des großen Orchesters voranzutreiben. Hören kann man dies in den Sinfonien von Dmitri Schostakowitsch oder Sergei Prokofjew, etwa im ersten Satz dessen fünfter Sinfonie. Die Tuba ist zudem der Star mehrerer Konzerte, vor allem von Vaughan Williams und dem Filmkomponisten John Williams. Beide beweisen, wie facettenreich dieses Instrument klingen kann.
