Klavierkonzert Nr. 1 in Es‑Dur

S. 124 · “Triangle”

Franz Liszts „Klavierkonzert Nr. 1“ durchlief einen langen Entstehungsprozess. Er verfasste 1835 einen vorläufigen Entwurf und überarbeitete ihn 1839, betrachtete ihn aber immer noch nicht als reif für eine öffentliche Aufführung. In den 1850er-Jahren nahm er sich das Konzert erneut vor und brachte es schließlich 1855 zur Uraufführung. Nach einer weiteren Überarbeitung wurde es 1857 veröffentlicht. Insofern präsentiert das Werk den jugendlichen Liszt mit der Fertigkeit und Erfahrung des gestandenen Komponisten. Weniger als 20 Minuten kurz, ist es ein virtuoses Vorzeigewerk für Pianist:innen, voller atemberaubender Dynamik und leidenschaftlicher Poesie, aber auch reich an strukturellen Neuerungen und expressiver Innovation. Die Tonart ist Es‑Dur, dieselbe wie in Ludwig van Beethovens „Fünftes Klavierkonzert“, dessen Einfluss deutlich zu hören ist. Die Struktur verknüpft vier kurze Abschnitte zu einem Ganzen, die sich thematisch aufeinander beziehen und von denen die letzten drei ohne Unterbrechung gespielt werden. Das imposante Allegro maestoso zu Beginn führt zu einem fast opernhaften Quasi adagio in H‑Dur – derselben Tonart wie der langsame Satz von Beethovens „Fünftem Klavierkonzert“ –, versehen mit rezitativartigen Passagen. Dieses geht nahtlos über in das scherzoartige Allegretto vivace, in dem Liszt die Triangel ins Rampenlicht rückt – eine wirklich originelle Idee für ein Konzert –, bevor das Allegro marziale animato mit seinem auftrumpfenden Marsch die Sache zu einem spannenden Ende bringt.

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