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- 2001 · 3 Titel · 29 Min.
Klaviersonate in h‑Moll
Franz Liszt vollendete seine „Klaviersonate h‑Moll“ im Jahr 1853. Zu diesem Zeitpunkt hatte er seine spektakuläre Karriere als reisender Klaviervirtuose beendet und sich in seinem neuen Leben als Musikdirektor der Stadt Weimar eingerichtet. Die „Sonate in h‑Moll“ war die erste Klaviersonate, die in einem einzigen musikalischen Satz konzipiert wurde: Die traditionellen drei oder vier Sätze des Genres, schnell oder langsam, verschmelzen hier zu einer einzigen übergreifenden Struktur. Franz Schubert hatte in seiner „Wanderer-Fantasie“ für Klavier (1822) einen ähnlichen Ansatz gewählt, indem er ein Thema aus seinem Lied „Der Wanderer“ in vier fortlaufenden Sätzen verwendete und variierte. Liszt kannte und bewunderte dieses Werk, und seine Sonate ist als eine radikale Antwort auf Schuberts Beispiel zu verstehen. Die 30-minütige einsätzige Sonate fußt auf einer weitläufigen dreiteiligen Struktur mit zwei überwiegend schnellen Außensätzen, die einen langsamen Mittelteil von großer lyrischer Schönheit umschließen. Einige wenige Hauptthemen, die zu Beginn vorgestellt werden, variieren im Laufe des Werks ständig, wodurch sie den riesigen Satz zusammenhalten und gleichzeitig in den schnellen und langsamen Versionen ganz unterschiedlich klingen. Die öffentliche Erstaufführung fand 1857 in Berlin durch den großen Dirigenten und Pianisten Hans von Bülow statt; das Echo war durchweg irritiert und ablehnend. Die Sonate wurde viele Jahrzehnte lang vernachlässigt, heute gilt sie jedoch weithin als virtuoses Meisterwerk und als eine von Liszts größten Leistungen.
- 2008 · 8 Titel · 59 Min.