Klavierquintett in A‑Dur

D 667, Op.  posth114, Op.  114 · “Forellenquintett”

Während die Kammermusikwerke aus Franz Schuberts letzten Jahren mit einer meisterhaften Tragik begeistern, spricht das „Forellenquintett“ eine andere Sprache: Das luftig-heitere Werk entstand in einer glücklichen Lebensphase des Komponisten. Im Sommer 1819 war er auf einer Wanderschaft in Oberösterreich zu Gast bei einem gewissen Silvester Paumgartner, einem Amateur-Cellisten, der Schubert um ein Quintett bat. Er gab nicht nur die Besetzung vor – Klavier plus je ein Streichinstrument, einschließlich Kontrabass –, sondern auch, dass Schubert eine Reihe von Variationen über sein einige Jahre zuvor geschriebenes Lied „Die Forelle“ einbauen sollte. So entstand ein Stück, das dank seines mühelosen Melodieflusses und dem unterhaltsamen Zusammenspiel zwischen den Instrumenten bis heute beliebt ist. Das „Forellenquintett“ ist in fünf Sätze gegliedert und wirkt wie ein Divertimento. Es beginnt mit einem Allegro, das von einem dynamischen Klaviermotiv und einer sehnsüchtigen Streichemelodie eingeleitet wird, die sich zum Hauptthema entwickelt. Die von Gesang inspirierte Melodie des langsamen Satzes unterstreicht, dass Schubert zu seiner Zeit der führende Komponist von Liedern war, während das Scherzo ein Presto von unbändiger Energie ist. In den Variationen des vierten Satzes wird Schuberts unbekümmertes Lied auf vielfältige Weise variiert, wobei die Melodie zwischen den fünf Instrumenten und einer Reihe von gegensätzlichen Begleitungen aufgeteilt wird. Das Finale mit Anklängen an die ungarische Volksmusik kehrt zu dem ausladenden und lockeren Stil zurück, der dieses liebenswerteste aller Ensemblewerke so sehr prägt.

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