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- 2019 · 122 Titel · 3 Std. 50 Min.
Agrippina
„Agrippina“ (1709) war der erste große Publikumserfolg in Georg Friedrich Händels Karriere und zugleich das letzte Werk, das während seiner produktiven Italienreise (1706–1710) entstand. Das feine Libretto spielt in Rom und ist sowohl eine Satire auf die Korruption des höfischen Lebens als auch eine leichte Komödie, in der Kaiserin Agrippina versucht, die Erbfolge für ihren Sohn Nero zu sichern. Die Musik zeigt, was Händel in Italien gelernt hatte. Denn tatsächlich sind alle bis auf fünf der 50 Vokalsätze an die Musik angelehnt, die er zuvor in Rom und Florenz geschrieben hatte. Agrippina selbst dominiert das Werk. Dies ist vor allem in ihrer ersten Arie „L’alma mia“ (die auf einer von Händels Lieblingsmelodien basiert) und am eindrucksvollsten in der Szene „Pensieri, voi mi tormentate“ zu hören, in der sie verzweifelt einen dreifachen Mord plant. Auch wenn Händels spätere Opern ihm eine größere Bühne für sein dramatisches Talent gaben, wurde „Agrippina“ durch den schieren Elan und seine Freude an der Erkundung der Möglichkeiten, die sich durch die zwiespältigen Charaktere boten, zweifellos Händels erstes Opernmeisterwerk.