Etudes

“Etüden”

Philip Glass’ „Études“ gewähren Einblick in die tiefe Musikalität des Komponisten. Die 20 Stücke fürs Soloklavier schwelgen in wiederholenden Tonleitern, Arpeggien sowie synkopischen Rhythmen und weisen eine introspektive Intimität auf, die sich in ihrer Gesamtheit zu einer epischen Aussage verdichtet. Geschrieben von Mitte der 1990er Jahre bis 2012, veranschaulichen sie seinen kreativen Prozess über zwei Jahrzehnte hinweg und bleiben dabei im Einklang mit dem Begriff der Etüde – einem Übungsstück, das Interpret:innen helfen soll, die eigene Technik weiterzuentwickeln. Als ausübender Pianist schrieb Glass Etüden hauptsächlich für sich selbst, um, wie er zugab, „ein besserer Spieler“ zu werden. Dieses Ziel schien sich im Laufe der Zeit aber zu verschieben. „Études“ wurde in zwei „Bücher“ veröffentlicht, unterteilt in die Nummern eins bis zehn und elf bis 20. Obwohl „Buch 2“ weniger virtuos als „Buch 1“ ist, erscheint es dafür harmonisch interessanter. Und trotz einer Vielzahl von Stimmungen, die von eindringlicher Elegie bis hin zu treibender Energie reichen, wirkt es, als ob sich die Ruhe vom ersten Buch zu druckvolleren Aussagen des zweiten Buchs entwickelt. Die 20. Étude schließt dann den Kreis mit einer Sanftheit im Stile von Franz Schubert – ein Präzedenzfall für Glass in vielen seiner Klavierstücke.

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