Sinfonie Nr. 5 in e‑Moll

Op. 64, TH29

Pjotr Iljitsch Tschaikowskis „Sinfonie Nr. 5“ (1888, auch als Schicksalssinfonie bekannt) ist eine Feier des Triumphs über das Unglück. Das Werk beginnt mit einer ruhigen, eindringlichen Melodie, einem Motiv, das das Schicksal darstellt. Es taucht in jedem Satz wieder auf, wird aber nach und nach verändert, wenn der Komponist sein Schicksal in die Hand nimmt und seinen Weg findet. Tschaikowski hatte zunächst Schwierigkeiten, mit dem Werk zu beginnen. Er war sich einfach nicht sicher, wie er vorgehen sollte. Er dachte zunächst an eine Erzählung, in der ein Kampf gegen das Schicksal den ersten Satz prägt. Diese Erzählung wurde später jedoch aufgegeben. Stattdessen fuhr der Komponist damit fort, die Idee des Schicksals in einer eher traditionell strukturierten Sinfonie zu ergründen. Der erste Satz entfernt sich allmählich von dem düsteren Ton des Schicksalsmotivs und steigert sich zu einem heiteren Höhepunkt. Der langsame zweite Satz beginnt mit einem bittersüßen Hornsolo, einer von Tschaikowskis ergreifendsten Melodien. Die Musik wird allmählich lebhafter, wenn die Oboe und später die Klarinette die Themen vorantreiben, während die nachdenkliche Stimmung erhalten bleibt. Der dritte Satz ist ein Walzer und ähnelt Tschaikowskis Balletten. Die Orchestrierung ist besonders filigran, wobei die Walzerrhythmen oft leicht von den unteren Streichern pizzicato (gezupft) gespielt werden. Das Schicksalsthema taucht als düstere, halb vergessene Erinnerung im zweiten und dritten Satz auf, kehrt aber zu Beginn des Finales in den Mittelpunkt zurück – jetzt von einer finsteren Molltonart in ein triumphales Dur verwandelt. Das Finale wirkt emotional komplex, in manchen Passagen ruhig und sinnierend, in anderen wild und überschwänglich. Der Höhepunkt ist dagegen eindeutig: ein freudiger und temperamentvoller Abschied.

Ähnliche Werke

Wähle ein Land oder eine Region aus

Afrika, Naher Osten und Indien

Asien/Pazifik

Europa

Lateinamerika und Karibik

USA und Kanada