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- 2024 · 4 Titel · 40 Min.
Sinfonie Nr. 7 in A‑Dur
Op. 92
Ludwig van Beethoven schrieb seine „Sinfonie Nr. 7“ in den Jahren 1811-12, nachdem ein Kuraufenthalt seine Gesundheit und damit auch seinen Lebens- und Schaffenswillen wiederhergestellt hatte. Beethovens Musik spiegelt nicht immer seine Stimmung zu der Zeit wider, in der er sie schrieb, doch die „Siebte“ strahlt das Gefühl einer Rückkehr ins Leben aus. Dynamischer Rhythmus war für Beethoven generell wichtig; in der Sinfonie, die Richard Wagner als „Apotheose des Tanzes“ bezeichnete, ist er sowohl ein Schlüsselelement für die explosive Vitalität der Musik als auch ein wichtiger strukturierender Faktor: Viele der Themen ergeben sich aus dem „DA da-da“-Muster, das gleich zu Beginn zu hören ist. Nach einem langsamen, träumerischen Beginn ist der erste Satz wie ein elementares Ballett, das in seinem freudigen Abschluss nahezu Feuer fängt. Allerdings herrscht nicht nur eitel Sonnenschein: Der berühmte zweite Satz, Allegretto, ist ein atmosphärischer, schattenreicher Prozessionszug, doch auch hier bleibt der treibende Grundrhythmus immer präsent. Es folgt ein blitzschnelles Scherzo mit einem hymnischen Trio, und das Finale tanzt sich fast zur Raserei, wobei das grundlegende Rhythmusmotiv nun wie besessen vom gesamten Orchester herausgeschmettert wird. Die Sinfonie war bei ihrer Uraufführung ein solcher Erfolg, dass das Allegretto wiederholt werden musste, und sie hinterließ offensichtlich einen tiefen Eindruck bei Beethovens jüngerem Wiener Zeitgenossen Franz Schubert, der den gleichmäßigen Rhythmus in vielen seiner späteren Werke wieder aufgriff.