Sinfonie Nr. 8 in F‑Dur

Op. 93

Ludwig van Beethovens „Sinfonie Nr. 8“ ist seine kompakteste, aber das macht sie nicht weniger wichtig. Als dem Komponisten gesagt wurde, dass sie im Konzert nicht so gut aufgenommen wurde wie die „Sinfonie Nr. 7“, soll er geschnaubt haben: „Das liegt daran, dass sie so viel besser ist!“ Wahrscheinlich war er in der Defensive – konnte es denn „bessere“ Sinfonien als die „Siebte Sinfonie“ geben? Doch trotz ihrer relativ schlanken Proportionen und der halb ironischen Hommagen an den Klassizismus von Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart bleibt die „Achte Sinfonie“ höchst originell und voll wunderbarer Überraschungen. Keiner von Beethovens ersten Sätzen fasziniert mit so schnell aufeinanderfolgenden Laut-leise-Kontrasten, und das metronomische Ticken des zweiten Satzes wird so ruppig herausgefordert, dass es fast auseinanderfällt. Anstelle des üblichen Scherzos gestaltet Beethoven seinen dritten Satz als Menuett, das seine frühere höfische Eleganz abgeworfen hat und sich mit ganzem Herzen in rüde Biergartenfröhlichkeit stürzt. Das rasante Finale hat eine leicht beunruhigende Tendenz, seine eigene Maschinerie durcheinanderzubringen, was zu einigen seltsamen und wunderbaren Ablenkungen führt. Die „Sinfonie Nr. 8“ wurde als eine Sinfonie für Kenner bezeichnet, aber tatsächlich brauchen Hörer:innen kein spezielles Wissen, um ihre Raffinesse zu schätzen, sondern nur den Willen, sie häufiger als einmal zu hören.

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