Klavierkonzert Nr. 4 in G‑Dur

Op. 58

Ludwig van Beethovens „Klavierkonzert Nr. 4“ ist ohne jeden Zweifel eines der größten Werke seiner Art. Es enthält Neuerungen, deren Wirkung auf das damalige Publikum sich heute nur erahnen lässt. Für moderne Ohren mag der Beginn, eine kleine Solo-Melodie am Klavier, nicht revolutionär erscheinen, seinerzeit war er beinahe beispiellos (nur Mozart deutete etwas Ähnliches in seinem „Klavierkonzert KV 271“ an). Der opernhafte Charakter der Interaktion zwischen Pianist:in und Orchester im langsamen Satz war eine weitere bahnbrechende Neuerung. Beethoven begann seine Arbeit an diesem Klavierkonzert 1804. Im Juli 1806 war eine Fassung fertig, doch die erste öffentliche Aufführung fand erst im Dezember 1808 während eines legendären Akademie-Konzertes statt, auf dessen Programm auch die Premieren der Fünften und der Sechsten Sinfonie standen. Nach der Solo-Eröffnung verläuft der erste Satz eher konventionell, doch die enge Beziehung zwischen Solist:in und Orchester setzt sich im Andante con moto im Mittelsatz fort, einem Intermezzo mit rezitativen Unisono-Streichern, deren Melodien immer wieder von beschwichtigenden Phrasen am Klavier beantwortet werden. Dies führt direkt in das finale Rondo, das in C‑Dur beginnt, aber seinen Weg zurück in die ursprüngliche Tonart G‑Dur zurückfindet. Musik von anregendem Geiste – harmonisch abenteuerlich, pianistisch kühn und immer erfüllend.

Ähnliche Werke

Wähle ein Land oder eine Region aus

Afrika, Naher Osten und Indien

Asien/Pazifik

Europa

Lateinamerika und Karibik

USA und Kanada