Streichquartett Nr. 7 in F‑Dur

Op. 59/1 · “Rasumowsky-Quartett Nr. 1”

1806 wurden die drei Quartette, die Ludwig van Beethoven im Auftrag des Grafen Andrei Rasumowski komponierte und ihm widmete, in Wien uraufgeführt. Prompt wurden sie als Meilenstein der Gattung gefeiert. Nirgendwo wird dies deutlicher als im „Streichquartett Nr. 7 in F‑Dur“, dem ersten aus der Reihe. Sein eröffnendes Allegro erinnert mit seinem thematischen Reichtum und seiner motivischen Komplexität an das der „Eroica“-Sinfonie; die Durchführung erreicht einen kraftvollen Höhepunkt und die Coda entwickelt das Material zu einem entscheidenden Schluss weiter. Noch radikaler ist das Allegretto vivace, ein durchkomponierter Entwurf, der näher an der Sonatenstruktur als an einem Scherzo liegt und ganz aus der stotternden rhythmischen Idee entsteht, die zu Beginn zwischen den Instrumenten ausgetauscht wird. Das mit „molto e mesto“ (sehr langsam und traurig) bezeichnete Adagio hat eine ausdrucksstarke Eloquenz, die selbst für Beethoven intensiv ist, aber ob es den ausdrücklichen Zweck der Erinnerung verfolgt – wie der langsame Satz der „Eroica“ –, bleibt unklar. Ein gewagter Höhenflug der ersten Violine führt direkt in das abschließende Allegro, das auf einer nicht identifizierten russischen Volksmelodie basiert. Gemäß Rasumovskis Wunsch sollte jedes dieser Quartette eine solche Melodie enthalten – und dessen unbändige Energie und Optimismus wird bis zum freudigen Schluss durchgehalten.

Ähnliche Werke

Wähle ein Land oder eine Region aus

Afrika, Naher Osten und Indien

Asien/Pazifik

Europa

Lateinamerika und Karibik

USA und Kanada