Lohengrin

WWV75

Richard Wagner bezeichnete „Lohengrin“ (1850) als eine „romantische Oper in drei Akten“, und genau das ist sie auch – eine fesselnde und dramatische Geschichte über Ritterlichkeit, höfische Liebe und schwarze Magie inmitten des Prunks des mittelalterlichen Flanderns. Elsa von Brabant ist so rein und tugendhaft, wie ihre Rivalen Ortrud und Telramund grausam sind. Als sie fälschlicherweise des Mordes bezichtigt wird, bittet sie um einen Kämpfer, der ihre Ehre verteidigt, und wie durch ein Wunder erscheint ein Ritter in glänzender Rüstung in einem Boot, das von einem Schwan gezogen wird. Das Gute triumphiert, die Liebe erblüht, aber – wie in jedem guten Märchen – gibt es auch hier einen Haken: Elsa darf niemals nach dem Namen ihres Helden fragen. Wagner erzählt die Geschichte in leuchtenden Farben und schwelgt in den Fanfaren und dem Zeremoniell von König Heinrichs Hof – nicht umsonst ist das überschwängliche Vorspiel zum dritten Akt ein Publikumsfavorit bei Konzerten. Dazu choreografiert Wagner große Chorszenen, einschließlich des berühmtesten „Brautchors“ der Opernliteratur, und gibt Elsa und ihrem Ritter strahlende Arien, während er Ortrud und Telramund mit dunkler, fesselnder Musik darstellt. Manche sehen „Lohengrin“ als eine Art Zwischenstation zwischen Wagners frühen Erfolgen und der mythischen Welt des „Ring“-Zyklus, doch das hinreißende Vorspiel zieht die gesamte Oper in seinen Bann. Am Ende geht es schließlich um etwas Größeres: Wagner gibt zeitlosen Fragen nach Glauben, Erlösung und der Macht der Liebe eine lebendige dramatische Form.

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