Erich Wolfgang Korngold

Compilations

Biografie

Nur wenige Komponist:innen haben einen derartig kometenhaften Aufstieg hingelegt wie Erich Wolfgang Korngold. Er wurde 1897 in Brünn, heute Brno in der Tschechischen Republik, als Sohn des einflussreichen Wiener Musikkritikers Julius Korngold geboren. Bereits im Alter von neun Jahren zog er mit seinem Klavierspiel die Aufmerksamkeit von Gustav Mahler auf sich, und mit kaum 20 Jahren erlangte er nationale Anerkennung mit einem doppelten Opernerfolg: Die Uraufführung seiner Oper „Die tote Stadt“ (1920) zeitgleich in Köln und Hamburg brachte ihm internationale Berühmtheit ein, doch die üppige Romantik seiner Musik stand zunehmend im Widerspruch zu den politischen Unruhen im Europa der Zwischenkriegszeit. Korngold nutzte seine Verbindung zu Warner Brothers, um auf der anderen Seite des Atlantiks zu arbeiten. Er verbrachte zwölf Jahre damit, Musik für 16 Hollywood-Filme zu schreiben, deren sinfonische Weite und emotionale Unmittelbarkeit die Möglichkeiten der Filmmusik neu definierten. Nachdem er 1943 die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, kehrte er nach dem Zweiten Weltkrieg nach Europa zurück, fand jedoch ein für seine Musik ungünstiges Klima vor und verbrachte seine verbleibenden Jahre hauptsächlich in den USA. Sein „Violinkonzert in D‑Dur“ wurde bei der Uraufführung mit Jascha Heifetz im Jahr 1947 gut aufgenommen und fand in jüngerer Zeit Einzug in das klassische Repertoire. Seine einzige vollendete Sinfonie hingegen stieß bei der Uraufführung im österreichischen Rundfunk im Jahr 1952 auf kühle Resonanz und wurde erst nach Korngolds Tod in Los Angeles im Jahr 1957 im Konzertsaal aufgeführt. Seine Orchestermusik und seine Opern werden heute regelmäßig gehört und ziehen mit ihrem melodischen Reichtum Generationen von Zuhörer:innen an.