Arcangelo Corelli

Der Violinist und Komponist Arcangelo Corelli war ein Meister der Barockzeit, aber auch ein Wegbereiter der Klassik. Sein Werk trug dazu bei, viele der Konventionen zu etablieren, die wir heute als selbstverständlich ansehen, vom Grundkonzept des modernen Streichorchesters bis zur allmählichen Übernahme des tonalen anstelle des modalen, mittelalterlichen Musiksystems. Seine Innovationen umfassten komplexe Mehrstimmigkeit, melodischen Ausdruck und Prägnanz, überraschende Harmonien, einzigartige Klangkombinationen und unerwartete Tonartwechsel. Corelli hatte einen großen Einfluss auf fast alle Komponist:innen, die nach ihm kamen, darunter Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann und Georg Friedrich Händel. Er wurde 1653 in Fusignano im heutigen Italien, geboren, wobei wenig über sein frühes Leben bekannt ist. Mitte der 1670er-Jahre trat er in Rom auf, wo er sich schnell einen Namen machte. Seine Triosonaten, op. 3 (1689) und die Concerti grossi, op. 6 (1714) gehören zu seinen bedeutendsten Werken. Mit seinen Violinsonaten ließ er die barocke Opulenz zugunsten melodischer Eleganz hinter sich und stellte musikalische Virtuosität an der Geige in den Vordergrund. In der Zeit vor seinem Tod in Rom im Jahr 1713 wurde Corelli als musikalischer Gigant gefeiert und bewegte sich in den höchsten Kreisen der Gesellschaft.