Still: Orchestral Works

Er war eine der zentralen Figuren der „Harlem Renaissance“, jener Bewegung, die vor gut 100 Jahren den New Yorker Stadtteil zu einem der Epizentren afroamerikanischer Musik machte: Der in Mississippi geborene William Grant Still entdeckte als Jugendlicher die Schallplattensammlung seines Stiefvaters, studierte bei George Whitefield Chadwick und Edgar Varèse und komponierte fast 200 Werke, auch in Hollywood, wo er etwa 1936 die Filmmusik für den Bing Crosby-Film „Pennies from Heaven“ schrieb. Heute gilt er als „Dekan der afroamerikanischen Komponisten“ – dieses Album zeigt mit seinen 13, vom Royal Scottish National Orchestra zum ersten Mal überhaupt eingespielten Stücken erneut auf, warum das so ist: Viele von ihnen, darunter die „American“- und „Violin“-Suiten, sind mit ihren spirituell anmutenden Melodien und jazzigen Rhythmen auf Stills afroamerikanisches Erbe zurückzuführen. Andere, zum Beispiel „Pastorela“ für Violine und Orchester geben sich in ihrer Harmonieführung abenteuerlustig, während die „Threnody in Memory of Jean Sibelius“ schwelgerisch und herzlich ist.