- Royal Scottish National Orchestra · George Manahan · Alexander Jiménez · Warsaw Philharmonic Orchestra
Royal Scottish National Orchestra
Biografie
Das wichtigste professionelle Sinfonieorchester Schottlands sitzt in Glasgow und führt ungewöhnliche und avantgardistische Musik ebenso auf wie Stücke aus dem klassischen Repertoire, denen es stets einen eigenen Charakter verleiht. 1891 als Scottish Orchestra gegründet, zog es bald einige der besten jungen Musiker:innen der britischen Inseln an und erfuhr viel Lob – etwa von Richard Strauss, der ihm 1902 als Gastdirigent vorstand. Zu den wichtigsten Dirigent:innen gehörten John Barbirolli (1933-36) und George Szell (1937-39), die beide unmittelbar vor ihrem Wechsel in die USA mit dem Scottish Orchestra zusammenarbeiteten. Unter Walter Susskind (1946-52) wurde das Orchester zu einem Berufsorchester und änderte seinen Namen in Scottish National Orchestra (1950). Alexander Gibson, der dem Orchester von 1959-84 und damit für die längste Periode vorstand, ist vor allem für seine große Affinität zu den Werken von Jean Sibelius und Carl Nielsen bekannt, brachte dem Orchester aber auch die anspruchsvollen Partituren der zeitgenössischen Komponist:innen nahe. Glanzpunkte dieser Epoche waren sicher die britische Erstaufführungen von Karlheinz Stockhausens „Gruppen“, für die sich das Orchester mit dem BBC Scottish Symphony Orchestra und den Dirigenten Norman Del Mar und John Carewe zusammenschloss, sowie mehrerer Werke von Hans Werner Henze. Gibson gründete 1962 auch die Scottish Opera, bei deren Aufführungen das Orchester im Graben saß. Im Jahr 1977 wurde das Orchester unter die Schirmherrschaft von Königin Elisabeth II. gestellt und erhielt 1991 den Namen Royal Scottish National Orchestra. In jüngerer Vergangenheit nahm es viel mit Neeme Järvi (Chefdirigent, 1984-88) auf und spielte unter der Dirigentin Marin Alsop viel amerikanische Musik ein, darunter zwischen 1998 und 2003 eine Gesamtausgabe der Orchesterwerke von Samuel Barber. 2015 fand das Orchester im eigens für diesen Zweck gebauten RSNO Centre in der Glasgow Royal Concert Hall eine neue Heimat.