Nein, Dmitri Schostakowitsch gehört nicht zu den Komponist:innen, die die Berliner Philharmoniker sonderlich häufig aufnehmen. Dass das Orchester sich nun auf Albumlänge gleich drei seiner Sinfonien widmet, ist auch deswegen ein Grund zur Freude. In seiner Interpretation der breit angelegten „Sinfonie Nr. 8“ (1943) verbindet Kirill Petrenko, der Chefdirigent der Philharmoniker, bemerkenswerte Präzision mit ausdrucksstarker Intensität. Die „Sinfonie Nr. 9“ (1945) ist unter anderem wegen ihrer knackigen, beinahe bissigen Holzbläser interessant, während die „Sinfonie Nr. 10“ (1953), Schostakowitschs erstes Werk nach der Auseinandersetzung mit dem sowjetischen Regime, seine Stärken in erster Linie im nervös-brutalen Allegro des zweiten Satzes ausspielt. Die Aufnahmen entstanden während der Corona-Pandemie vor einem reduzierten Publikum.