Strauss: Also sprach Zarathustra

Vladimir Jurowskis fesselnde Vision von Richard Strauss’ „Also sprach Zarathustra“ ist ein Ausdruck der ultimativen Kraft der Natur. Er treibt das Werk mit unwiderstehlicher dramatischer Kraft voran und bewahrt dabei doch dessen lyrische Stimme. Der Dirigent, der ein tiefes Gespür für die beunruhigende Dekadenz des Werks sowie die Darstellung heroischer menschlicher Bestrebungen mitbringt, gestaltet eine fesselnde Aufführung, die vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin hervorragend gespielt wird und sich durch ihren detailreichen und dennoch warmen Klang auszeichnet. Während die dunklen Emotionen in dieser Interpretation tief und klar zum Ausdruck kommen, mangelt es nicht an romantischer Bravour oder delikater Verspieltheit, insbesondere im lebhaften Dialog zwischen Solovioline und Orchester in „Das Tanzlied“. Jurowski und seine Berliner Musiker:innen arbeiten die emotionalen Kontraste des Werks mit großer Empathie heraus und bringen Sehnsucht, Freude und Trauer mit äußerster Überzeugungskraft zum Ausdruck.