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- 2019 · Verschiedene Interpret:innen
Charles Gounod
Playlists
Biografie
Wie sein Zeitgenosse Franz Liszt war Charles Gounod ein Komponist, in dessen Schaffen das Sakrale und das Sinnliche um die Vorherrschaft wetteiferten. Im Gegensatz zu Liszt wurde er nicht zum Priester geweiht, aber die Kirchenmusik prägte sein Werk maßgeblich. Der 1818 in Paris geborene Gounod erhielt im Alter von 20 Jahren den renommierten Prix de Rome und das anschließende Auslandsstudium weckte in ihm eine große Bewunderung für Giovanni Pierluigi da Palestrina. Er war auch ein Fan von Johann Sebastian Bach, was das handwerkliche Element erklären mag, das seine zahlreichen Messvertonungen prägt. Erkennbar ist das etwa in der bis heute beliebten „Messe solennelle de Sainte Cécile“ aus dem Jahr 1855 und in den Oratorien, die er in England schrieb, wohin er zu Beginn des Deutsch-Französischen Krieges 1870 verbannt wurde. Seine Lieder zeugen von einem ausgeprägten melodischen Instinkt, wenn auch manchmal von einer Süße, die etwa der Komponist Hector Berlioz als übertrieben empfand, sein nachhaltigstes Vermächtnis bleibt indes die Oper: Sein 1859 uraufgeführter „Faust“ nach Johann Wolfgang von Goethe war ein starker Mix aus düster-diabolischem Drama und koketter Liebesgeschichte und ein internationaler Erfolg. Bis heute wurde das Werk allein an der Pariser Oper über 3.000 Mal aufgeführt, an vielen weiteren Bühnen der Welt gehört es zum Standardrepertoire.