Fanny Mendelssohn
- Marta Cascales Alimbau
Biografie
Unter den Komponistinnen, die im 19. Jahrhundert nach Anerkennung strebten, erzählt Fanny Mendelssohn wohl die ergreifendste Geschichte. Die 1805 in Berlin geborene Komponistin zeigte schon früh musikalisches Talent und erhielt zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Felix Unterricht bei Carl Friedrich Zelter. Sie war eine begabte Pianistin und Sängerin und komponierte in den 1820er-Jahren viele Werke, bevorzugte aber Klavierstücke und Lieder, von denen ihr Bruder später einige in seinen eigenen Sammlungen veröffentlichte. Zu ihren größeren Werken gehören ein „Klavierquartett“ (1822) und die programmatische „Ostersonate“ für Klavier (1828). Ein „Streichquartett“ (1834) wurde gut angenommen, aber ihre mangelnde Erfahrung mit Streichern hinderte sie wahrscheinlich daran, in größerem Umfang zu komponieren. 1829 heiratete sie den Künstler Wilhelm Hensel, der sie ermutigte, unter ihrem eigenen Namen zu veröffentlichen, und sie mit Musiker:innen bekannt machte, die sie ebenso unterstützten. Nach 1846 erschienen mehrere Lieder und Klavierstücke, doch die Folgen eines Schlaganfalls führten 1847 zu ihrem Tod in Berlin. Kurz zuvor hatte sie ein prägnantes, gefühlsbetontes „Klaviertrio“ vollendet, das weithin als ihr Meisterwerk gilt und auf das Felix Mendelssohn Bartholdy mit seinem düsteren „Streichquartett in f Moll“ antwortete, bevor er selbst knapp sechs Monate später an einem Schlaganfall starb.