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- Das pianistische Wunderkind der deutschen Romantik
Clara Schumann
Biografie
Bis vor Kurzem hätte man bei dem Begriff „Schumann-Klavierkonzert“ wahrscheinlich an Robert Schumanns „Op. 54“ gedacht – doch das hat sich inzwischen geändert. Die 1819 in Leipzig geborene Clara, Roberts Frau, wurde zunehmend für ihre Kompositionen geschätzt und erlangte bereits zu Lebzeiten den Ruf als eine der einflussreichsten Pianistinnen des Jahrhunderts. Tatsächlich kam sie Robert um ein Jahrzehnt zuvor, als sie im Alter von 16 Jahren ein eigenes Klavierkonzert (ebenfalls in a‑Moll) uraufführte. Als talentierte Virtuosin bereiste sie Europa fast bis zu ihrem Lebensende mit ihren Konzerten. Fryderyk Chopin, der ihr in Wien zuhörte, war überwältigt. Ihre Herangehensweise war unkonventionell: Sie kombinierte unter anderem Werke von Johann Sebastian Bach und Johannes Brahms, der oft ihren musikalischen Rat suchte. Gleichzeitig unterstützte er sie in der trüben Zeit von Roberts geistigem Zusammenbruch und seinem frühen Tod. Die Klavierstücke, die zunehmend anspruchsvoller und ehrgeiziger wurden, entstanden schon in ihren ersten Tagen als Pianistin. Sie war zudem eine gute Kammermusikerin und komponierte ein schwermütiges Klaviertrio in g‑Moll, Op. 17 (1846), sowie die „Drei Romanzen für Pianoforte und Violine, Op. 22“ (1853); wie ihre Lieder sind sie voller Wärme und romantischer Empfindsamkeit. Als sie 1896 starb, wurde sie vor allem als Pianistin betrauert; heute, da ihr Status als Komponistin gesichert ist, ist das Gesamtbild differenzierter.