John Cage

Biografie

Im 20. Jahrhundert haben nur wenige Menschen die Musik und die Art, wie wir über sie denken, in einem solchen Maße verändert wie John Cage. Sei es, indem er mit seinem legendären „stillen“ Stück „4’33““ (1952) darauf aufmerksam machte, dass wir immer von Klängen umgeben sind, oder indem er die Möglichkeiten des Zufalls in der Performance nutzte. Cage wurde 1912 in Los Angeles geboren und schrieb sich 1928 als Theologiestudent am Pomona College ein. Zwei Jahre später brach er das Studium jedoch ab, da er der Meinung war, dass die Einrichtung nicht gut geführt wurde. Er reiste anderthalb Jahre durch Europa und schrieb während seines Aufenthalts auf Mallorca seine ersten Kompositionen. Cage kehrte 1931 in die USA zurück und studierte später bei dem österreichischen Komponisten Arnold Schönberg, der 1933 vor den Nazis geflohen war. Ein Großteil von Cages früher Musik war für Perkussion geschrieben; folgerichtig begann er, mit Choreograf:innen zusammenzuarbeiten, unter anderem mit seinem späteren Lebenspartner Merce Cunningham. Ab 1938 unterrichtete er am Mills College, wo er mit elektronischer Musik und präpariertem Klavier experimentierte. 1942 ließ er sich in New York nieder, dort vollendete er 1948 seine bahnbrechenden „Sonatas and Interludes for Prepared Piano“. Zu diesem Zeitpunkt interessierte sich Cage bereits für den Zen-Buddhismus. Dies förderte seine Hingabe an zufällige Prozesse: zum Teil, um das Ego des Komponierenden und Interpretierenden abzustreifen, zum Teil, um den Einfluss eines Raums oder der Bedingungen, unter denen eine Aufführung stattfindet, auf das Ergebnis zuzulassen. Bis zu seinem Tod im Jahr 1992 im Alter von 79 Jahren schrieb er weiterhin Musik und tauschte sich über seine Ideen aus.