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- 2018 · Tschechische Philharmonie, Jiří Bělohlávek
Leoš Janáček
Playlists
Biografie
Die Werke von Leoš Janáček sind geprägt von den Melodien und Rhythmen der tschechischen Volksmusik – mit einem modernen Twist. Er war eine führende Persönlichkeit bei der Wiederbelebung der Volksmusiktraditionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Janáček wurde 1854 im mährischen Dorf Hukvaldy geboren und betätigte sich später als Chorleiter und Orgellehrer in der Provinzhauptstadt Brünn. Mehrere Klavierwerke aus den frühen 1900er-Jahren, darunter „Auf verwachsenem Pfade“ (1901-08), zeigen Janáčeks unverwechselbare Auseinandersetzung mit seinen folkloristischen Einflüssen. Erst später – er war bereits 60 – kam die internationale Anerkennung, als seine dritte Oper, „Jenůfa“ (1894-1903) im Jahre 1916 in Prag unter großem Beifall vorgestellt wurde. Im darauffolgenden Jahr traf Janáček eine junge Frau, Kamila Stösslová, und war von ihr besessen. Dies löste eine späte, aber kreative Hochphase aus, und so entstanden seine berühmtesten Werke in seinem letzten Lebensjahrzehnt. Dazu gehören die grandiose „Sinfonietta“ (1926) und die „Glagolitische Messe“ (1926-27), zwei intime und bekenntnisartige Streichquartette (1923, 1928) sowie die Opern „Káťa Kabanová“ und „Das schlaue Füchslein“, in denen er seine Beziehung zu Stösslová in einer Allegorie verarbeitet. Als Janáček 1928 starb, wurde bei seiner Beisetzung die ergreifende Schlussszene von „Das schlaue Füchslein“ aufgeführt.