Klarinette
Über die Klarinette
Von der Piccoloklarinette bis zur B-Klarinette, vom Bassetthorn bis zur Bassklarinette: Dieses Rohrblattinstrument ist seit über zweihundert Jahren ein fester Bestandteil des Orchesters. Die moderne Klarinette entwickelte sich Anfang des 18. Jahrhunderts aus dem Barockinstrument Chalumeau, nach dem noch heute ihr tiefstes Register benannt ist. Am weitesten verbreitet ist die B-Klarinette. Ihr wunderschön sanfter, weicher Ton ermöglicht lange, flüssige Melodien, wie man sie in der Eröffnung von Gerald Finzis strahlendem Klarinettenkonzert oder im langsamen Satz von Francis Poulencs unwiderstehlicher Klarinettensonate erleben kann. Und doch besitzt sie auch eine schelmische Seite: Diese macht sie zur perfekten Wahl für einige der leichteren Momente in der Musik. Zu hören ist das in den finalen Sätzen von Wolfgang Amadeus Mozarts Klarinettenkonzert und Klarinettenquintett sowie bei Sergei Prokofjew: In „Peter und der Wolf“ verkörpert das Instrument eine spitzbübische Katze. Auch im Jazz ist die Klarinette ein Star, wobei Benny Goodman und Sidney Bechet das Instrument neuen Hörer:innen nahebrachten. Der in einem stetigen Wandel begriffene Grenzbereich zwischen Klassik und Jazz ist ebenfalls eine ihrer Heimstätten: Deutlich wird das sowohl in Aaron Coplands Klarinettenkonzert (komponiert für Goodman) als auch im ikonischen Glissando, das George Gershwins „Rhapsody in Blue“ einleitet.
