Klavierkonzert Nr. 2 in f‑Moll

Op.  21, B.  43

Fryderyk Chopin verabscheute es, vor einem großen Publikum zu spielen: „Das Publikum schüchtert mich ein, sein Atem erstickt, seine neugierigen Blicke lähmen mich; ich verstumme vor den fremden Gesichtern“, verzweifelte er. Man schätzt, dass er in seiner gesamten Karriere nur etwa 30 Konzerte gegeben hat. Doch als ehrgeiziger 20-Jähriger, der sich einen Namen machen wollte, reiste er im November 1830 nach Wien, eine Fülle von selbst geschriebener Klaviermusik im Gepäck, darunter seine beiden Konzerte. Seine polnische Heimat sollte er nie wiedersehen. Sein „Klavierkonzert Nr. 2 in f‑Moll“ (komponiert vor, aber veröffentlicht nach seinem „Klavierkonzert Nr. 1“) wurde bereits am 17. März in Warschau öffentlich uraufgeführt, dirigiert von Chopins Mentor Karol Kurpiński. Die Widmung ging an die Schülerin Delfina Potocka, obwohl Chopin in einem Brief gestand, dass die eigentliche Inspiration für das nocturneartige zentrale Larghetto Konstancja Gładkowska war, eine junge Sopranistin, in die er sich verliebt hatte. Dem gegenüber stehen zwei flüchtige Ecksätze (das Finale im Mazurka-Stil), die glitzernde, technisch anspruchsvolle Passagen mit sanften, filigranen Melodien kombinieren und beim Ausklingen den Eindruck erwecken, als seien sie soeben aus dem Stegreif entstanden.

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