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- 2018 · 3 Titel · 22 Min.
Cellokonzert Nr. 2 in D‑Dur
Hob. VIIb/2, Op. 101
Lange Zeit glaubte man, Joseph Haydns „Cellokonzert Nr. 2“ sei für oder sogar von Anton Kraft geschrieben worden, dem Solo-Cellisten des Orchesters im Palast der Esterházys, Haydns adligen Arbeitgebern im ländlichen Ungarn. Neuere Erkenntnisse haben jedoch ergeben, dass dies eine Erfindung von Krafts Sohn war, um den Ruf seines Vaters aufzupolieren. Tatsächlich wurde das Konzert von Haydn für einen James Cervetto, den Solocellisten der Italienischen Oper in London, geschrieben, der es 1784 in den Hanover Square Rooms uraufführte. Cervetto wurde für den ausdrucksvollen, singenden Ton seines Spiels bewundert, der Musikhistoriker Charles Burney verglich diesen im 18. Jahrhundert mit „den besten Tenorstimmen“. Dementsprechend nutzt das „Cellokonzert Nr. 2“ eher die lyrischen Qualitäten der oberen Lagen des Instruments als die rhythmische Kraft und charismatische Virtuosität, wie es noch das „Cellokonzert Nr. 1“ aus den frühen 1760er-Jahren tat. Es ist ein Werk von beträchtlichem Charme, mit einem recht entspannten Allegro moderato als Eröffnungssatz, dem ein intensiv lyrisches Adagio in der Mitte und ein heiteres Rondo als Finale folgen.