Klavierkonzert in a‑Moll

Op.  54

Zu den Werken von Robert Schumanns wundersam produktivem „Orchesterjahr“ 1841 gehörten drei sinfonische Stücke – die „Erste Sinfonie“, die erste Fassung der „Vierten Sinfonie“ und die „Ouvertüre, Scherzo & Finale“ – sowie ein Werk in a‑Moll mit dem Titel „Phantasie“ für Klavier und Orchester. Dabei handelt es sich um eine frühe Version des ersten Satzes des „Klavierkonzerts“, dem vier Jahre später ein zentrales Intermezzo und ein glanzvolles Finale hinzugefügt wurden. Ein einziges Unisono des Orchesters gibt den Startschuss. Die Solo-Partie setzen sofort mit einem stürmischen Schwung ein, bevor Oboe und Klavier das fallende Dreiklangthema einführen, das das ganze Werk durchdringt und zusammenhält, ob es nun als romantische Träumerei (das schöne Duett für Klavier und Klarinette) oder als kantiger Marsch gespielt wird, mit dem der Satz endet. Das anmutige Intermezzo stellt dieses Thema schließlich auf den Kopf und führt über das fallende Thema im Bläsersatz zum ausgelassenen, überschwänglichen Finale. Die Frau des Komponisten, Clara, war die Solistin bei der Uraufführung der „Phantasie“ (in Leipzig) und des gesamten „Concerto“ (in Dresden). Edvard Grieg hörte sie 1858 das Werk spielen. Noch ein Jahrzehnt später konnte man den Einfluss dieses Stücks in seinem eigenen „Klavierkonzert“ hören – ebenfalls in a‑Moll. Schumanns „Klavierkonzert“ wurde bald zu einem seiner meistgespielten Werke und gilt zweifellos als eines der wichtigsten romantischen Klavierkonzerte der Nach-Beethoven-Zeit.

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