Gregorio Allegri

Bekannte Werke

Biografie

Durch den enormen Ruhm seines „Miserere“ avancierte Gregorio Allegris Name zum Synonym für die ätherische Reinheit der Polyfonie: der Kunst, zwei oder mehr unabhängige Stimmen in ein harmonisches Klangbild zu verwandeln. Der Komponist und Sänger wurde 1582 in Rom geboren, trat 1629 in den päpstlichen Chor ein und wurde zwei Jahre vor seinem Tod 1652 dessen Leiter. Er komponierte nur für die Kirche. Seine Kunst sprach eine konservative Sprache, die auf den großen Errungenschaften der Renaissance aufbaute, vor allem auf Giovanni Pierluigi da Palestrinas majestätischer Verschmelzung von Ausdruck und Form. Herausragend sind seine A‑cappella-Werke – oft komponiert für zwei ineinandergreifende Chöre –, die über ein Jahrhundert lang zum Repertoire des päpstlichen Chors gehörten. Das „Miserere“, eine neunstimmige Vertonung von Psalm 51 für die Karwoche, wurde bis in die 1870er-Jahre ausschließlich in der Sixtinischen Kapelle gesungen. Die Musik selbst ist schlicht gehalten und wechselt zwischen einfachen harmonischen Versen und gregorianischem Choral. Die Singenden improvisierten dazu ihre individuellen Verzierungen. Das berühmte hohe C wurde, wie vieles in der heute üblichen Version, erst nach Allegris Zeit hinzugefügt.