„Pulse“: Dieser Titel ergibt Sinn, ist minimalistische Musik doch häufig von einer Struktur durchzogen, die in ihrem Hang zur Wiederholung mit nur leichten Abwandlungen an unseren Herzschlag erinnert. Genau hier setzt Shani Diluka an. Auf ihrem Album interpretiert die Pianistin eine Reihe Stücke von Philip Glass sowie Material von Moondog, Terry Riley, Meredith Monk und John Cage. Dazu kommen eine Eigenkomposition und, das ist dann doch eine Überraschung, „Giorgio by Moroder“. Der Track von Daft Punks Album „Random Access Memories“ – eigentlich die musikalische Lebenserzählung des Synthie-Altmeisters – wird bei ihr zu einer gut einminütigen Klavierminiatur. Das Erstaunliche: Obwohl diese voranstürmt und springt wie ein Hundewelpe, fügt sie sich bestens ein in die kontemplativen Stücke, die sich sonst auf „Pulse“ finden. Der Künstlerin selbst geht es dabei vor allem um die Einheit in der Vielfalt – ein zentraler Gedanke nicht nur in der Quantenphysik: „Ich habe Freund:innen in Frankreich, die berühmte Astrophysiker:innen sind und von denen eine Person mit Stephen Hawking zusammengearbeitet hat. Sie sagen mir, dass wir alle aus der Explosion von Sternen stammen, dass wir alle Sternenstaub sind. Alles hat diesen gemeinsamen Punkt, das heißt, wir sind alle mit dem Universum verbunden.“