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- 2016 · Gustavo Dudamel, Wiener Philharmoniker
Modest Mussorgski
Playlists
Biografie
Modest Mussorgskis eigene Biografie ist ähnlich dramatisch und tragisch wie seine Musik. 1839 auf dem Gut seiner Familie im ländlichen Russland geboren, beeindruckte er schon in jungen Jahren als Musiktalent. Mussorgskis Kreativität geriet aber während seiner Zeit in der Armee aus der Bahn: Sein Hang zum Alkohol beeinträchtigte zunehmend seine geistige und körperliche Verfassung – der Komponist starb mit nur 42 Jahren. Viele seiner Werke blieben unvollendet und wurden nach seinem Tod durch seinen Freund Nikolai Rimski-Korsakow bearbeitet und geglättet, wie die Neufassung von Mussorgskis sinfonischer Dichtung „Eine Nacht auf dem kahlen Berge“ (1867). Seine farbenfrohen „Bilder einer Ausstellung“ (1874), berühmt durch die Orchestrierung von Maurice Ravel, waren ursprünglich für Klavier komponiert. „Boris Godunow“ (1868-73), die einzige Oper, die Mussorgski vollendete, steht dabei bis heute an der Spitze des russischen Repertoires. Sie gilt als eine der großen tragischen Opern, die sowohl die Vergeblichkeit des Strebens nach Macht als auch die schrecklichen Folgen für das einfache russische Volk zum Ausdruck bringt. Um einen lebendigen und dramatischen Gesangsstil zu schaffen, tauchte der Komponist tief in die Volksmusik und die Alltagssprache ein und setzte sich damit bewusst von der Eleganz des italienischen Belcanto ab.