Ferruccio Busoni

Biografie

Als äußerst einflussreicher und vielseitiger Künstler war Ferruccio Busoni für viele eine erhabene intellektuelle Figur, deren vielfältige Talente fassungsloses Staunen hervorriefen. Obwohl er nur eine Handvoll Aufnahmen machte, zählte er zu den angesehensten Pianist:innen seiner Zeit; er war ein wichtiger Lehrer und ein Meister der Klaviertranskription. Jahrelang verdeckten diese Errungenschaften seine bleibenden Leistungen als erstaunlich origineller Komponist. Der 1866 in Empoli bei Florenz geborene Busoni war ein Wunderkind italienisch-deutscher Abstammung, das ebenso fließend komponierte wie Klavier spielte. Er ließ sich 1894 in Berlin nieder und beherrschte die Werke von Franz Liszt und Charles-Valentin Alkan auf herausragende Art, spielte aber auch das Kernrepertoire für Klavier. Am meisten wird er jedoch mit Johann Sebastian Bach in Verbindung gebracht – und zwar aufgrund seines schöpferischen Engagements als Herausgeber unter anderem von „Das Wohltemperierte Klavier“, als Bearbeiter der stets beliebten Klaviertranskriptionen von Bachs Orgelwerken und als Originalkomponist (seine „Fantasia contrappuntistica“ von 1910 ist eine Weiterentwicklung von Bachs „Die Kunst der Fuge“). Sein umfangreiches und vielseitiges Werk umfasst zwei veröffentlichte Violinsonaten (1889, 1900), ein Violinkonzert (1897), ein Mammut-Klavierkonzert (1904) in fünf Sätzen, das mehr als 70 Minuten dauert und mit einem Chor-Finale endet, sowie vier Opern, die in dem visionären „Doktor Faust“ gipfeln, der bei Busonis Tod im Jahr 1924 noch nicht ganz fertig war.

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